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Musikalische Reise durch die Welt des Flamencos mit Gedichten von Garcia Lorca

Hinter „Gota de Fuego“ verbirgt sich ein Sextett, dessen Leidenschaft die zig Facetten und Richtungen des Flamenco sind. Sie erzählen von unendlicher Einsamkeit bis hin zu überschwänglicher Lebensfreude.

Neben der klassischen Flamenco-Gitarre, die von Rüdiger Zietz und Antonio Vito gespielt wird, ergänzt Tomás Hickstein mit seinem Cajon die instrumentale Vielfalt des Flamencos. Den unvergleichbar ausdruckstarken Tanz präsentiert Iris Caracol, Elva la Guardia (Gesang) und Clemens von Ramin (Rezitation) vermitteln dem Zuhörer durch Lieder und Poesie und Prosa einen Eindruck dieses Lebensgefühls.

In eigenen Kompositionen präsentieren die Musiker auf Ihrer musikalisch-poetischen Reise durch die Geschichte des Flamenco klassische uns moderne Stilrichtungen des Flamenco, wie Alegria, Buleria, Solea, Sevillanas. Sie demonstrieren nicht nur die kraftvolle Schönheit des Flamenco, sondern auch seine rhythmische und klangliche Vielfalt.
Clemens von Ramin liest Gedichte von Lorca und anderen spanischen Schriftstellern, die über die Geschichte Spaniens und des Flamenco erzählen.

(Cajon – ursprünglich aus Peru. Seine spezielle Bauweise und sein raffiniertes Innenleben (u.a. stimmbare Snaresaiten) führen zu dem unverwechselbaren Bass- und Snare-Sound, der an den Klang eines Schlagzeugs erinnert).
Gota de Fuego

Der Eroberer (Schiller)

Dir, Eroberer, dir schwellet mein Busen auf,
Dir zu fluchen den Fluch glühenden Rachedursts,
Vor dem Auge der Schöpfung,
Vor des Ewigen Angesicht!

Wenn den horchenden Gang über mir Luna geht,
Wenn die Sterne der Nacht lauschend heruntersehn,
Träume flattern – umflattern
Deine Bilder, o Sieger, mich

Und Entsetzen um sie – Fahr ich da wütend auf,
Stampfe gegen die Erd, schalle mit Sturmgeheul
Deinen Namen, Verworfner,
In die Ohren der Mitternacht.
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Und mit offenem Schlund, welcher Gebirge schluckt,
Ihn das Weltmeer mir nach – ihn mir der Orkus nach
Durch die Hallen des Todes –
Deinen Namen, Eroberer!

Ha! dort schreitet er hin – dort, der Abscheuliche,
Durch die Schwerter, er ruft (und du, Erhabner, hörsts),
Ruft, ruft: Tötet und schont nicht,
Und sie töten und schonen nicht.

Steigt hoch auf das Geheul – röcheln die Sterbenden
Unterm Blutgang des Siegs – Väter, aus Wolken her
Schaut zur Schlachtbank der Kinder,
Väter, Väter, und fluchet ihm.

Stolz auf türmt er sich nun, dampfendes Heldenblut
Trieft am Schwert hin, herab schimmerts, wie Meteor,
Das zum Weltgericht winket –
Erde, fleuch! der Erobrer kommt.

Ha! Eroberer, sprich: Was ist dein heißester,
Dein gesehntester Wunsch? – Hoch an des Himmels Saum
Einen Felsen zu bäumen,
Dessen Stirne der Adler scheut,

Dann hernieder vom Berg, trunken von Siegeslust,
Auf die Trümmer der Welt, auf die Erobrungen
Hinzuschwindeln, im Taumel
Dieses Anblicks hinweggeschaut.

O ihr wißt es noch nicht, welch ein Gefühl es ist,
Welch Elysium schon in dem Gedanken blüht,
Bleicher Feinde Entsetzen,
Schrecken zitternder Welt zu sein,

Mit allmächtigem Stoß hoch aus dem Pole, dann
Auszustoßen die Welt, fliegenden Schiffen gleich
Sternenan sie zu rudern,
Auch der Sterne Monarch zu sein.

Dann vom obersten Thron, dort wo Jehova stand,
Auf der Himmel Ruin, auf die zertrümmerte
Sphären niederzutaumeln –
O das fühlt der Erobrer nur!

Wenn die blühendste Flur, jugendlich Eden gleich,
Überschüttet vom Fall stürzender Felsen traurt,
Wenn am Himmel die Sterne
Blassen, Flammen der Königsstadt

Aufgegeißelt vom Sturm gegen die Wolken wehn,
Tanzt dein trunkener Blick über die Flammen hin.
Ruhm nur hast du gedürstet,
Kauf ihn, Welt, – und Unsterblichkeit.

Ja, Eroberer, Ja – du wirst unsterblich sein.
Röchelnd hofft es der Greis, du wirst unsterblich sein,
Und der Wais und die Witwe
Hoffen, du wirst unsterblich sein.

Schau gen Himmel, Tyrann – wo du der Sämann warst,
Dort vom Blutgefild stieg Todeshauch himmelan,
Hinzuheulen in tausend
Wettern über dein schauendes

Haupt! wie bebt es in dir! schauert dein Busen! – Ha!
Wär mein Fluch ein Orkan, könnt durch die Nacht einher
Rauschen, geißeln die tausend
Wetterwolken zusammen, den

Furchtbar brausenden Sturm auf dich herunter fliehn,
Stürmen machen, im Drang tobender Wolken dich
Dem Olympus itzt zeigen,
Itzt begraben zum Erebus.

Schauer, schauer zurück, Würger, bei jedem Staub,
Den dein fliegender Gang wirbelnd gen Himmel weht:
Es ist Staub deines Bruders,
Staub, der wider dich Rache ruft.

Wenn die Donnerposaune Gottes vom Thron itzt her
Auferstehung geböt – aufführ im Morgenglanz
Seiner Feuer der Tote,
Dich dem Richter entgegenriss‘,

Ha! in wolkigter Nacht, wenn er herunterfährt,
Wenn des Weltgerichts Waag durch den Olympus schallt,
Dich, Verruchter, zu wägen
Zwischen Himmel und Erebus,

An der furchtbaren Waag aller geopferten
Seelen, Rache hineinnickend, vorübergehn
Und die schauende Sonne
Und der Mond und die horchende

Sphären und der Olymp, Seraphim, Cherubim,
Erd und Himmel hineinstürzen sich, reißen sie
In die Tiefe der Tiefen,
Wo dein Thron steigt, Eroberer!

Und du da stehst vor Gott, vor dem Olympus da,
Nimmer weinen, und nun nimmer Erbarmen flehn,
Reuen nimmer, und nimmer
Gnade finden, Erobrer, kannst,

O dann stürze der Fluch, der aus der glühenden
Brust mir schwoll, in die Waag, donnernd wie fallende
Himmel – reiße die Waage
Tiefer, tiefer zur Höll hinab,

Dann, dann ist auch mein Wunsch, ist mein gefluchtester,
Wärmster, heißester Fluch ganz dann gesättiget,
O dann will ich mit voller
Wonn, mit allen Entzückungen

Am Altare vor dir, Richter, im Staube mich
Wälzen, jauchzend den Tag, wo er gerichtet ward,
Durch die Ewigkeit feiren,
Will ich nennen den schönen Tag!

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